Geheimnisse in und um die Alte Kirche



Die Sanierung der Außenmauern musste schlagartigcgestoppt werden, als die Arbeiter auf älteres Mauerwerk stießen. Sofort wurde ein Archäologe zugezogen, der gleich zu graben und zu pinseln anfing. Leider steht sein Abschlussbericht noch aus und wir sind ganz gespannt auf das Ergebnis. Unter dem Turm sollen ja Grundmauern etwa aus dem Jahr 1000 sein. Vielleicht wissen wir in ein paar Wochen mehr!

Überraschend stieß der Archäologe bei seiner Arbeit auf eine alte Münze. Und wieder musste erst ein Numismatiker zugezogen werden, der nach gründlicher Reinigung zum Schluss kam: Es ist ein sog. „Händleheller“. Auf der Vorderseite zeigt er eine Hand und auf der Rückseite ein Radkreuz.

   
Diese Münzen waren ausgehend von Schwäbisch Hall von Ende des 12. bis Mitte des 14. Jahrhunderts sehr verbreitet.

Es bleibt also wieder geheimnisvoll, wann und wie diese Münze ins Erdreich der Mauern kam. 1340 erfolgte der gotische Neubau und vermutlich wurde da die Münze verloren. Vielleicht hat sie auch jemand bewusst vergraben – und grüßt uns jetzt aus dem Mittelalter! Darum müssen wir dringend – siehe„Händleheller“ – Geld in die Hand nehmen, damit die Pracht unserer Alten Kirche auch weitere Jahrhunderte die Menschen grüßt.

Eine weitere geheimnisvolle Entdeckung habe ich gemacht: das Fresko an der Nordwand ganz oben.


Fresko Detail | © Manfred Oberhauser


Die Bilder dieser Wand sind früher weiter hinaufgegangen, da sie eindeutig abgeschnitten sind. Das Deckengemälde im Kirchenschiff stammt von 1805 und vermutlich wurde damals erst die flachbogige Decke eingezogen, die etwas niedriger angesetzt ist, als es die ursprünglichen Wände waren. Das erklärt, warum die Bilder oben abgeschnitten sind. Eine andere Frage ist, was sie darstellen: Es sind nackte Beine von leichtgeschürzten Personen! Sind es Gerettete beim Jüngsten Gericht? Ausschnitte aus dem Himmel selbst? Haben Sie eine Idee? Gerade diese Geheimnisse machen unsere Alte Kirche immer noch spannender…

Markus Hofer